New York Broadway

Es ist Juli 2023, heiß, manchmal regnerisch und auf gar keinen Fall weihnachtlich.

Jedoch ist es so, dass zum Weihnachtsgeschäft rechtzeitig ein festlicher Duft, ein Parfum, das eben auch zu einem Weihnachtsfest passt, nicht fehlen darf.

Glücklicherweise kann ich an Düften zunächst und ausschließlich, in Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen arbeiten. Mir die Situation vorstellend, komme ich um einige Ingredienzien gar nicht herum.

Der Duft braucht im Auftakt, in der Kopfnote Hesperiden und ich denke an die roten Mandarinen, die Anfang der 60iger Jahre auf meinem Weihnachtsteller lagen. Feigen gepresst und in Zellophan eingepackt, erinnere ich ebenso und die Melange dieser Zutaten wird von leichten Terpenen wie sie von Nadelbäumen ausströmen, unterlegt.

Ich erinnere mich an Zimtsterne und Gebäck mit Kardamom. Manchmal gab es in dieser Jahreszeit eine Kokosnuss, die aufgeteilt wurde, um abends beim gemeinsamen Fernsehen daran zu knabbern.

Ich denke an das Parfum meiner Mutter und das Rasierwasser meines Vaters. Im Hintergrund kann ich verhalten den Marzipan erahnen; der selbstgemachte von der Bäckerei in dem Dorf, in dem ich aufwuchs. Seine Frau gab uns Kindern beim Einkaufen in der Vorweihnachtszeit gerne ein Vanillekipferl in die Hand.

Zartbitter kommt Kakaogeruch aus der Pappschachtel in dem dieser damals wie heute, vermarktet wird und die Großmutter uns, während sie Geschichten aus der alten Zeit erzählte, mit Zucker und Haferflocken mischte. Natürlich darf es kein Parfum werden, das zum Essen animiert werden, selbstverständlich möchte ich generationsübergreifend Liebhaber für den neuen Duft finden.

So mache ich mich wie üblich an die Notizen zu meiner angedachten Kreation und dort finden sich all die in der Erinnerung reflektierten, sowie weitere Rohstoffe ihren Anteil; und sei er noch so gering. Überhaupt wird jeder erste Ansatz einer neuen Kreation in kleinster Menge angesetzt, um festzustellen, ob ich mit meinen Vorstellungen auch das gewünschte Ergebnis erhalte.

So steht dann auf meiner handschriftlichen Liste z.B.

0,05 gr. Zimtöl, oder 0,6 gr. Vanilleblüte neben 0,4 gr. Zedernholz und 0,08 gr. Kakao Öl. Weiterhin Bergamotte, Kardamom, Rosenholz, Weihrauch und Moschus, weiße Blüten und Kaschmirholz, Myrre und Kokos, sowie Feige und Sandelholz. Verschiedene Hölzer, zitrische Noten und harzige dazu. Typische Noten wie z.B. Amber und Oud dürfen hier nicht fehlen. Und wer einen winzigen Punkt Patchouli zu irgendeinem Zeitpunkt wahrnimmt, der liegt richtig. Das war allerdings eine Erinnerung an die Zeit als ich schon 12 Jahre alt war und uns eine entfernte Verwandte, diesen Duft tragend, anlässlich Ihres Weihnachtbesuches betörte.

Viele Weihnachtfeste habe ich in späteren Jahren in USA, Kanada, Spanien, Mexiko und sonst wo auf der Welt verbracht. Es kann gut sein, dass auch diese Erinnerungen eingeflossen sind und es daher ein Parfum geworden ist, das sich zwar auf die kühlere Jahreszeit konzentriert, aber nicht mal eben ein Gourmand Duft, der zum Weihnachtessen oder Naschen anregen würde.

Sie werden dieses Parfum tragen, wann sie es möchten, und vielleicht werden sie angesprochen mit der Bemerkung es wecke Erinnerungen. Diffus, angenehm und dennoch vertraut.

Wieso nun „New York Broadway“?

Es ist Weihnachten 1990 und ich sehe mir am Feiertag „Les Miserables“ am Broadway an. In der Pause steht das Publikum auf der Straße, berührt vom Musical, sich unterhaltend und einer Street Performance-Gruppe zusehend. Irgendwie ist auch diese Erinnerung in das Ergebnis mit eingeflossen. Jetzt ist es bereits Oktober, der Duft hatte sich so entwickelt wie es sein sollte, entsprechend fand er sich in meinen Archiven wider, in welchem ich alle Rezepturen sicher abgelegt habe.

Gönnen Sie sich diesen Duft selbst, oder sind Sie die schenkende Person?

Bald ist Weihnachten – wie immer völlig unerwartet!

New York Broadway wird Sie begleiten.

Ich bin gespannt, welche Erinnerungen Sie dabei abrufen können.

Herzlichst,

Ihr Hans Georg Staudt

95,00  50 ml

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INCI

Alcohol, 5-MethylAlpha-Ionone, Tetramethyl Acetyloctahydronaphthalenes, Aqua, Dodecahydro-Tetramethylnaphthofuran, Benzyl Benzoate, Eugenol, Benzyl Alcohol, Isoeugenol, Benzyl Salicylate

Duftrichtung

Nicht zu süß, harzig, ambriert und unglaublich vielschichtig.

Über 50 Rohstoffe finden sich in dieser Kreation und diese arbeiten wahrlich miteinander.

So ist diese Parfüm nicht mal eben in Kopf, Herz und Basis zu klassifizieren.

Mit der in meinem Hause üblichen vierten Dimension, der Seele, geht dieser Duft unter die Haut und wärmt das Herz.

Bergamotte, Kardamom, Kakao, Zimt, Vanilleblüte, Rosenholz, Weihrauch, Moschus, weiße Blüten, Kaschmirholz, Myrrhe, Kokos, Feige Sandelholz und weitere harzige, holzige und zitrische Noten runden diese Kreation ab.

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